Persönlichkeiten und Bürgerportraits

Auf diesen Seiten wollen wir Persönlichkeiten vorstellen, die unseren Ort wesentlich geprägt oder ihn über die Grenzen unserer Region hinaus bekannt gemacht haben. Wir wollen auch die Menschen würdigen, die ehrenamtlich zur Erforschung und Bewahrung der Geschichte unseres Ortes beitragen und beigetragen haben.

 

Die Reihenfolge der Beiträge ist keine Wertung, sondern erfolgt nach Zugang der Informationen. Wir streben Vollständigkeit und Vielfalt an, deshalb sind wir für Hinweise und Beiträge aus der Bevölkerung an dieser Stelle besonders dankbar.

 

Unter der Rubrik "Bürgerportraits" erscheinen Beiträge von Schülern unseres Gymnasiums, die im Rahmen einer Projektarbeit erstellt wurden. Einige Personen haben ihre biografische Vorstellung selbst geschrieben, ihre Beiträge erscheinen unter Autobiographie.

 

Pfarrer Axel Beyer i.R.

43. Pfarrer in Großengottern von 1983 bis 1998

 

Nach dem das Pfarramt in Großengottern drei Jahre nicht besetzt war, bezog Pfarrer Beyer 1983 das Pfarrhaus zu St. Walpurgis. Seine 15-jährige Tätigkeit für die evangelische Kirchengemeinde hat nicht nur das Gemeindeleben geprägt, sondern auch das Bild unseres Ortes.

 

Axel Beyer, geboren am 15.10.1936, stammt aus einer Pfarrerfamilie, besuchte die Thomasschule in Leipzig und studierte von 1957 bis 1962 an der Universität Leipzig Theologie und Kunstgeschichte. Seine Ordination erfolgte 1963 in Eisenach. In diesem Jahr trat er seine erste Pfarrstelle in Casekirchen, Kreis Naumburg, an. Bereits zu diesem frühen Zeitpunkt hatte Pfarrer Beyer neben seiner seelsorgerischen Arbeit drei Gotteshäuser in seinem Wirkungsbereich Instand gesetzt. Er initiierte die Rekonstruktion von zwei Pfarrhäusern, inclusive der Orgeln. Zeitweilig war er Baubegutachter und Materialbeschaffer innerhalb der Kirche und seit 1971 offizieller "Baupfarrer" seiner Landeskirche. Hier sammelte er die Erfahrungen, die für unsere Kirchen so nützlich werden sollten. 1978 folgte er einem Ruf an die "Lutherhalle" in Wittenberg als wissenschaftlich-theologischer Mitarbeiter. In Absprache mit der Landeskirche betätigte sich Axel Beyer auch journalistisch in Wittenberg, Halle, Berlin, Prag und Budapest. Ab 1978 war er als Stadtpfarrer in Altenburg tätig. Auch dort waren seine Fähigkeiten bei der Umgestaltung der St. Bartholomai Kirche besonders wertvoll. Gleichzeitig nahm er die Vakanzvertretung für die Gemeinden seines Vaters, der in den Ruhestand ging, wahr und kümmerte sich auch dort um die Sanierung der 400 Jahre alten Kirche. Seine Tätigkeit dort endete 1983, als er die Landeskirche wechselte und nach Großengottern kam. Besonderer Anreiz dafür war, dass Pfarrer Beyer von der "Trost-Orgel" in St. Walpurgis hörte, die sich in einem schlechten Zustand befand. Diese älteste, von noch drei existierenden Orgeln des berühmten Orgelbauers, hatte es ihm angetan.

 

Die Entscheidung war für Großengottern ein großer Glücksfall. Neben seinen seelsorgerischen Aufgaben hat Pfarrer Beyer für beide Kirchen unseres Ortes bei der Erhaltung der Bausubstanz und derRekonstruktion der jahrhundertealten Kirchengebäude Großes geleistet. Besonders die Erhaltung der "Custodia", die zu DDR-Zeiten begann, war schwierig. Da galt es, mit wenig Geld denkmalgerecht zu sanieren. Auch die Sanierung der Martini Kirche begann unter diesen schwierigen Vorzeichen. Pfarrer Beyer verstand es, auch unter großen Schwierigkeiten, die Gemeinde einzubinden. Am 02.12.1990, kurz nach der Wende, konnte der Abschluss der Sanierung mit einem Festgottesdienst begangen werden. 1992 erfolgte der Umbau beider Kirchturmuhren, die nun genaue (Funk)-Zeit angeben. 1993 und 1994 wurde in jeder Kirche eine neue Glocke geweiht die, nicht zuletzt durch die wirkungsvolle Arbeit Pfarrer Beyers, gestiftet wurden.

 

1995 konnte, zwar mit einem Jahr Verspätung, mit einem Festgottesdienst mit Gästen aus Nah und Fern das 500. Jubiläum der Walpurgis Kirche begangen werden. Trotz ihres altersschwachen Zustands drängte Pfarrer Beyer dazu,  unsere beiden Orgeln in Konzertreihen aufzunehmen, um auf ihre Klangschönheit aufmerksam zu machen. Die Trost-Orgel war schon zu DDR-Zeiten durch zahlreiche namhafte Künstler bekannt. Aber Pfarrer Beyer unternahm vieles für sie und die Hesse-Orgel in der Martini-Kirche, um die Rekonstruktion in die Wege zu leiten. 1997 war es so weit. Nach umfangreichen Arbeiten konnte die Trost-Orgel bei einem Festgottesdienst in aller Pracht erklingen. Und ein Jahr später, am Reformationstag, erklang auch die Hesse-Orgel in der Martini-Kirche erstmals nach ihrer Sanierung wieder. Beide Orgeln wären ohne das selbstlose Engagement von Axel Beyer wohl heute nicht Anziehungspunkt für zahlreiche hochwertige Konzerte.

 

Eine umfangreiche Solidararbeit lag Axel Beyer jedoch ebenso am Herzen. Schon lange vor der Wende organisierte er jährliche Hilfsaktionen für die Rumänienhilfe, die er fortsetzte, als er in den Ruhestand ging. Ebenfalls nach seinen Dienstjahren als Ortspfarrer ist die Rückführung des Jacobus-Altars (Entstehung 1484), in die neu geschaffene Jakobus-Kapelle im Turm der Walpurgis Kirche datiert.

 

Die Jakobus-Kapelle in der Walpurgiskirche

Der Festakt der Einweihung am 29.08.1999 war für Axel Beyer, nun Pfarrer im Ruhestand, noch einmal eine wohlverdiente Würdigung seiner großen Leistung.

 

Wie sehr Axel Beyer geschätzt wird, zeigt sich auch in einer Pressenotiz aus Rumänien, Campulung Moldovenesc, wo die Einweihung einer orthodoxen Kirche ohne ihn nicht möglich gewesen wäre. Er war als Baubeauftragter und Koordinator für diese orthodoxe Kirche tätig und wurde für seine Arbeit zum Ehrenbürger der Stadt ernannt. "Vater Axel", wie ihn hier die Menschen nennen, hat mehr als 30 Jahre die Ärmsten der Armen unterstützt, durch Hilfstransporte, die er mit Hilfe der Kirchengemeinde und seiner Frau Ilselott durchführte. Er organisierte und begleitete auch den Transport von 6000 farbigen "CREATON-Dachziegeln persönlich. Für seinen humanitären Einsatz  wurde er in einem lebensgroßen Fresco an der Wand der Kirche verewigt.

 

Pfarrer Beyer auf einem Fresco in der rumänisch-orthodoxen Kirche in Campulung Moldovenesc

Das schöne Dach mit den gotterschen Ziegeln auf der neuen Kirche

Die orthodoxe Kirche in Rumänien mit dem CREATON-Dach

Wir wünschen unserem Altpfarrer Beyer, der so viel geleistet hat, noch viele Jahre des wohlverdienten Ruhestandes.

(Quelle Peter Jürgen Klippstein)

 

Peter Jürgen Klippstein

 

 

Peter Jürgen Klippstein wurde 1944 als Sohn einer alteingesessenen Familie in Großengottern geboren. Hier besuchte er von 1950 bis 1960 die Schule, danach erlernte er von 1960 bis 1962 den Beruf des Elektroinstallateurs. Zwei Jahre übte er diesen Beruf in Großengottern aus, dann begann er in Mühlhausen ein Lehrerstudium. Nach dessen Abschluss war er von 1968 bis 1975 Lehrer in Dachwig, dann von 1975 bis 1991 in Erfurt. 1991 bis 2002 war Peter Jürgen Klippstein Schulleiter in Erfurt-Hochheim, bis er 2002 in den wohlverdienten Ruhestand ging.

 

Bereits von Kindheit an interessierte er sich für die Geschichte unseres Ortes und für seine Familiengeschichte. Das drückte sich später darin aus, dass er zum Ortschronisten unserer Gemeinde wurde und zahlreiche Veröffentlichungen zur gotterschen Historie und der Genealogie von deren Bevölkerung  publizierte. Seit 1990 ist Peter Jürgen Vereinsvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Genealogie Thüringen e.V. Für sein engagiertes vielfältiges Wirken erhielt er 2011 die Johann-Christoph-Gatterrer-Medaille in Bronze.

Einige seiner wichtigsten Publikationen sind:

1994 Großengottern: "Beiträge zur Chronik"

1999 "Häuserchronik von Großengottern": Straßen, Häuser und Bewohner

2002 "Jegliches hat seine Zeit": Tradition und Brauchtum in Großengottern

 

Obwohl er seit langer Zeit nicht mehr in unserer Gemeinde wohnhaft ist, hat P. J. Klippstein eine enge Verbundenheit zu seinem Heimatort. Großengottern hat ihm durch seine fundierten Beiträge in vielfältiger Form ein großes Stück der Bewahrung und Dokumentation der Ortsgeschichte zu verdanken. Oft arbeitet er eng mit Ingrid Baumgardt zusammen, die seine Arbeit mit Fotos und authentischen Informationen unterstützt. Im Juni 2019 wurde Hans Peter Klippstein zum ersten Ehrenbürger Großengotterns ernannt.

 

Olaf Rahardt

 

Als Olaf Rahardt 1965 geboren und bis zu seinem 18. Lebensjahr in seinem Elternhaus "Am Hoeg" lebte, war nicht vorher zu sehen, wie weit es ihn einmal in der Welt herumtreiben würde. Doch die nächsten vier Jahre an Bord eines Schiffes haben sein Leben geprägt. Nicht die Seefahrt selbst, sondern die künstlerische Darstellung von Schiffen wurde zu seinem Beruf und seiner Berufung.

 

Seit Mitte der 90er Jahre lebt Olaf Rahardt als freischaffender Marinemaler in Rudolstadt. Seine Gemälde befinden sich unter anderem im Deutschen Schifffahrtsmuseum Bremen, im Wissenschaftlichen Institut für Schifffahrts- und Marinegeschichte in Hamburg, in Dienststellen der Marine oder auch als Illustrationen in Büchern und Zeitschriften. Die Hochschätzung des Malers bei der Deutschen Marine zeigt sich auch darin, dass seine Bilder gern an hochrangige ausländische Seeoffiziere verschenkt werden. Oft erhält Olaf Rahardt Gelegenheit, seine Motive bei Manövern und Reisen auf hoher See zu erleben.

 

Die Verbundenheit zu seinem Heimatort spiegelt sich darin wieder, dass der Marinemaler seinem wichtigsten Thema ab und zu untreu wurde und Motive aus Großengottern, wie die alte Kantorei oder die Martinikirche, die unmittelbar vor seinem Elternhaus steht, malte.

 

Ingrid Baumgardt

 

Ingrid Baumgardt

 

Am 14.08.1939 wurde Ingrid Baumbardt (geb. Holler) in Großengottern geboren. Hier besuchte sie von 1945 bis 1954 die Schule und absolvierte auch ihre Lehre zum Handelskaufmann in der BHG (Bäuerliche Handelsgenossenschaft) ihres Heimatortes. Hier hat sie geheiratet und mit ihrem Ehemann drei Kinder aufgezogen. Auch ihr berufliches Leben hat sich in Großengottern abgespielt. Zunächst bis 1961 in der BHG, dann wechselte sie in die "ROKOFA", die örtliche Konservenfabrik, die vielen Einwohnern Lohn und Brot gab.

 

Unsere Ingrid ist fest mit ihrem Geburtsort verbunden. Die Geschichte des Ortes und ihrer Einwohner sind ihre Passion. Sie sorgt dafür, dass möglichst wenig vergessen wird und dafür ist ihr kein Dachboden zu staubig. Dort sucht sie mit den Bewohnern nach alten Fotos und Dokumenten, hört sich Geschichten an und dokumentiert, was sie findet. Es gibt kaum ein örtliches Ereignis, bei dem Ingrid nicht mit ihrem Fotoapparat auftaucht. Sie ist eine unerschöpfliche Informationsquelle und teilt ihr Wissen häufig auch im regionalen Amtsblatt in Wort und Bild mit. Seit mehr als 20 Jahren ist sie unsere Ortschronistin, arbeitete maßgeblich bei der Einrichtung des Heimatmuseums mit und leistete einen großen Beitrag bei der Erstellung unserer Ortschronik durch Peter Jürgen Klippstein.

 

Seit 20 Jahren ist sie Mitglied des Frauenchors. Ebenso ist sie engagiertes Mitglied im Förderverein "Spittel e.V." und im Förderverein "Hornhardtsches Rittergut".

Im Jahr 2004 erhielt sie in Anerkennung für ihr besonderes ehrenamtliches Engagement die Urkunde und Medaille von Christine Lieberknecht, der Vorsitzenden der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag. Für die Zusammenarbeit mit der ungarischen Partnergemeinde Fertörakòs hat Ingrid Baumgart viel geleistet. Von 1996 bis 2001 Betreute sie den Schüleraustausch der Partnergemeinden.

Die Publikationen von Heimatforscher Peter J. Klippstein wie die "Häuserchronik von Großengottern, "Ein jegliches hat seine Zeit" und "Tradition und Brauchtum in Großengottern" sind von ihr mit zahlreichen alten Fotos und Geschichten des Dorfes bereichert worden.

Sie führte bis 2014 führte sie zahlreiche Besucher durch unser Heimatmuseum.

Auch die Filme vom Hobbyfilmehepaar Klein wie Großengottern im Wandel der Zeiten" und "150 Jahre Grundschule Großengottern" zeigen viele Fotos aus ihrem reichen Fundus.

 

 

Menschen wie Ingrid Baumgardt, die dafür sorgen, dass Geschichte lebendig bleibt und dafür gern ihre Zeit und ihr Engagement zur Verfügung stellen, sind für jede Gemeinde unbezahlbar.

Wir hoffen, dass unsere Ingrid uns noch lange gesund unterstützen kann.

 

Dieter Facklam

 

 

Dieter Facklam wurde am 06.07.1953 in Schwerin geboren und wuchs in einem 50-Seelendorf, in Groß Treppow, mit weiteren vier Geschwistern auf. Er besuchte die Grundschule in Trebbow/Lübsdorf von 1959 bis 1963 und wechselte von 1963 bis 1967 an die POS in Lübsdorf. Ab 1967 bis 1971 absolvierte er an der EOS Crivitz als Internatsschüler seine weitere Schulzeit bis zum Abitur. Seine nächste Station war das Studium an der "Ernst-Moritz-Arndt-Universität" in Greifswald von 1971 bis 1975, das er als Diplomlehrer für Geographie und Geschichte abschloss. Beim Studium lernte er auch seine spätere Ehefrau kennen, die Hochzeit war 1974. Margrit Facklam ist Diplomlehrerin für Deutsch und Geschichte. Beide fanden sie in Großengottern ihre Wirkungsstelle, Dieter ab 1975, Margrit konnte ihm 1976 folgen. Hier wuchsen auch ihre beiden1974 und 1981 geborenen Töchter auf. 

 

Seit Beginn seiner Lehrertätigkeit übernahm Dieter Facklam auch die Funktion des Übungsleiters Leichtathletik. 1978 wurde Dieter Facklam stellvertretender Schulleiter an der POS "Julius Fucik" und war verantwortlich für die außerunterrichtliche Tätigkeit. 1990 bis 1991 war er der 1., zunächst von Schülern, Eltern und Lehrern gewählte, später auch durch das Kultusministerium berufene Schulleiter der Oberschule Großengottern und wurde 1991 zum Direktor des neu gegründeten  "Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasiums" berufen. Seinen unermüdlichen, oft auch unkonventionellen Anstrengungen und Bestrebungen ist es zu verdanken, dass unser Gymnasium sich einen sehr guten Ruf erworben und trotz vieler Widerstände Bestand hat.

 

Er suchte sich stets Partner und Verbündete, die das Gymnasium unterstützen und arbeitet gemeinsam mit seinem Kollegium unermüdlich für das Wohl der Schüler aus mehr als 40 Orten. Dieter Facklam ist fest im gesellschaftlichen Leben unseres Dorfes verankert, was sich auch darin zeigt, dass er in zahlreichen Vereinen, sei es der Förderverein des Gymnasiums, der Förderverein "Spittel", der SV Creaton, der Förderverein "Hornhardtsches Rittergut" oder der Reitverein "St. Walpurgis" aktiv ist. Neben seinen Hobbys Lesen, Reiten, Gartenarbeit und Angeln ist der Sport, ganz besonders die Leichtathletik, Dieter Facklams große Passion. Seit 1977 verbrachte er mindestens viermal wöchentlich seine Zeit beim Training, denn Großengottern war Trainigsstützpunkt des Bezirkes Erfurt. Die damalige BSG Pflanzenproduktion Großengottern stürmte mit ihren Sportlern von Sieg zu Sieg. 10 erste Plätze bei den Spartakiadeschulwertungen konnten verbucht werden. Dieter Facklam konnte so erfolgreiche Leichtathleten wie Sylvia Hoffman, Marion Rudolph oder Katrin Stedfeld (um nur einige zu nennen) zur DDR-Spartakiade melden.

 

Nach 1990 wurde der Sportverein in SV Creaton umbenannt und erreichte weltweit Aufmerksamkeit durch den Olympiasieger Nils Schumann im 800-m-Lauf in Sidney. Es ist an dieser Stelle nicht möglich, alle sportlichen Erfolge zu benennen, die Dieter Facklam mit seinem Team Übungsleiter Jupp Marx, Achim Panse, Cornelia Dobenek und Ronald Schulze sowie seinen Schützlingen bei Deutschen Meisterschaften und anderen Wettkämpfen erreicht hat. Er sah sich stets als Teil eines Teams wendete viel Kraft und Zeit auf. Den guten sportlichen Ruf, den Großengotterns Leichtathleten sich erarbeitet haben, hat er stets auch als Pluspunkt für das Gymnasium eingesetzt und es auch auf dieser Ebene stark gemacht. Es ist ihm hoch anzurechnen, dass sein Interesse sich auch auf andere Bereiche erstreckt und er sich auch zum Beispiel für die Theatergruppe unseres Gymnasiums stark macht, die ebenfalls regional schon sehr bekannt ist. In erster Reihe setzte er sich bei den "Ortsreportern" ein, die gemeinsam mit den Bürgern und der "Thüringer Allgemeinen" für eine Umgehungsstraße für Großengottern kämpften. 

Seit 2014 ist Margrit Facklam im Vorruhestand. Wir hoffen, dass Dieter Facklam noch einige Zeit als Direktor unseres Gymnasiums wirken kann und sind sicher, das er seine vielseitigen Aktivitäten für den Sport auch weiterhin fort führt.

 

Hartmut Weigelt  (Mitte)

 

Hartmut Weigelt wurde am 09.11.1950 in Lützensömmern geboren. Bis 1967 besuchte er die Schule in Bad Tennstedt, wo er seinen Realschulabschluss machte. Dann folgte eine Berufsausbildung zum Chemiefacharbeiter mit Abitur im Leunawerk. Von 1970 bis 1974 studierte er an der Bauhaus Universität in Weimar und beendete sein Studium mit sehr gutem Prädikat. Aschließend arbeitete er in einem Forschungsinstitut in Weimar - zuerst als Versuchsingenieur und später als Abteilungsleiter. Beim Studium in Weimar lernte Hartmut Weigelt seine spätere Ehefrau kennen. Mit Elli Weigelt ist er seit 1974 verheiratet, sie haben einen Sohn und zwei Enkeltöchter.

 

Nach der Wende kam Hartmut Weigelt nach Großengottern, zunächst als Projektleiter für den Bau von Werk I der Firma CREATON. 1992 wurde Hartmut Weigelt Werkleiter des Ziegelproduzenten in Großengottern. Hartmut Weigelt, der aus einer bäuerlichen Familie stammt, hat sich gut in Großengottern integriert und hier mit seiner Frau nach dem Bau ihres Hauses "Am Dorfgraben" eine neue Heimat gefunden. Er engagiert sich in örtlichen Vereinen, z. B. im Förderverein "Hornhardtsches Rittergut e.V." und dem Sportverein "SV CREATON".  Mit Spenden unterstützt die CREATON AG viele örtliche Vereine und kommunale Vorhaben. Das ist  nicht zuletzt auch dem Engagement von Hartmut Weigelt zu verdanken, der engen Kontakt zu den Vereinen pflegt.

Die CREATON AG ist der größte Arbeitgeber unseres Ortes, die Qualität der aus hiesigem Ton hergestellten Dachziegel hat den Namen Großengottern weit über die Region hinaus bekannt gemacht.

 

Rainer Krumbein

 

 

Rainer Krumbein wurde am 16.09.1955, als Sohn von Regina und Bernhard Krumbein, in Großengottern geboren. Seine Eltern arbeiteten in der Landwirtschaft und Rainer besuchte mit seinen zwei Schwestern den Kindergarten und anschließend die POS in Großengottern. Nach Abschluss der 8. Klasse wechselte Rainer auf die EOS Mühlhausen, die er mit dem Abitur abschloss. Es folgte das Studium in Jena, danach die Arbeit in der Forschungsabteilung des VEB Mikroelektronik Mühlhausen.

 

Dann kam die Wendezeit 1989/1990, in deren Folge er wenig später zum Bürgermeister in Großengottern gewählt wurde. Sofort absolvierte er sämtliche Schulungsmöglichkeiten für Verwaltungsangestellte. Er wurde Vorsitzender der Verwaltungsgemeinschaft "Unstrut-Hainich" und Vorsitzender des "Trink- und Abwasserverbandes". In der Narrenzeit führte er auch als Karnevalspräsident des Vereins "St. Bock" das Zepter.

 

Ein besonderes Anliegen Rainer Krumbeins war die Partnerschaftsbeziehung zur ungarischen Gemeinde Fertöràkos, die unter seiner Anregung entstand und intensiviert wurde.

 

Im Jahr 1995 wurde durch sein Wirken und Beschluss des Gemeinderates ein neues Feuerwehrgerätehaus gebaut. Er trieb den Umbau der ehemaligen Kinderkrippe zur Sozialstation und Begegnungsstätte voran, und sorgte für ein neues Domizil der Bibliothek, direkt neben dem Gymnasium.  Am 03.04.1995 konnte der Spatenstich für den Bau der neuen Zwei-Felder-Turnhalle erfolgen. Einige Millionen D-Mark an Fördermitteln sind aufgrund seines Tatendrangs und der guten Kooperation mit dem Gemeinderat an die Gemeinde Großengottern geflossen.

 

Rainer Krumbein war ein unkonventioneller intelligenter Mensch, stets mit ganzem Herzen bei der Sache, humorvoll, auch oft nicht einfach im Umgang. 1995 traf ihn ein unerwarteter Schicksalsschlag, Leukämie wurde ihm diagnostiziert. Mit aller Kraft kämpfte er gegen die Krankheit an, arbeitete noch vom Krankenbett aus. Am 1. Mai 1997 verlor er den Kampf und ließ seine Frau und zwei Töchter zurück.

 

Im Gedächtnis der Bürger von Großengottern wird es immer einen Platz  für den ersten Bürgermeister Großengotterns nach der Wende geben.

 

Georg Rümpler 

 

Georg Rümpler

 

Georg Rümpler wurde am 04.11.1940 in Großengottern geboren. 1947 wurde er hier eingeschult. Er beendete seine Schulzeit 1955 und begann, wie es die Familientradition verlangte, seine Lehre als Schmied in der Schmiede seines Vaters in Großengottern. Die Schmiede in der Langensalzaer Straße war seit 1882 in Familienbesitz. 1958 legte er seine Gesellenprüfung ab und arbeitete von nun an im väterlichen Betrieb. 1960 wurde die Schmiede Teil der LPG.

 

Schon im Alter von 10 Jahren entwickelte er Begeisterung für den Kunstradsport und trat dem damaligen Radsportverein bei. In den 60er Jahren begann Georg Rümpler seine Tätigkeit als Übungsleiter und wurde bald Vorsitzender des Radsportvereins. Seine Meisterprüfung absolvierte er 1967 und begann dann bei der Elektro-Metall Genossenschaft Großengottern zu arbeiten. Anfang der 70er Jahre holte er den Abschluss der 10. Klasse nach und begann ein  Fernstudium zum Ingenieurökonom, das ihm 1979 den Weg in die Selbstständigkeit öffnete. 1973 bis 1975 baute er sein neues Haus in der "Bahnhofstraße", das auch seiner Werkstatt Platz bot.Hier bildete er auch seine beiden Söhne im traditionellen Familienhandwerks-Beruf aus. 

 

Neben seiner beruflichen Tätigkeit nahm der Kunstradsport immer einen großen Platz ein. Großengottern wurde eine Macht im DDR-Kunstradsport. 35 DDR-Titel konnte der gottersche Kunstradsport, der damals der BSG Traktor angegliedert war, für sich verbuchen. Stets war die Nachwuchsförderung sein wichtigstes Anliegen. Auch das Jahr 2005, nun im bundesweiten Maßstab, brachten große Erfolge (2. Platz im Sechser Kunstradfahren).

 

Neben seinen vielen Aufgaben hat Georg Rümpler nie den Heimatgedanken vergessen. So ist es unter Anderem ihm zu verdanken, dass notwendig gewordene Arbeiten im "Hornhardtschen Rittergut" durchgeführt wurden. Die Erhaltung der Schmiede, die nun schon seit 5 Generationen besteht, ist ihm wichtig. Seit 2003 ist Georg Rümpler im Ruhestand. Seine Nachwuchsarbeit im Radsportverein hält ihn hoffentlich noch lange jung.

 

Hans Scharr 

 

Hans Scharr

 

Hans Scharr, geboren am 18.11.1922 in Großengottern, gehört sicher zu den gotterschen Originalen. Er hatte drei Brüder und eine Schwester, ging in Großengottern zur Schule und wechselte dann zur Mittelschule in Mühlhausen. Danach absovierte er eine Lehre zum Autoschlosser bei der gotterschen Firma Arno Schmidt. Mit 18 Jahren ging er zur Marine, wurde auf das U-Boot 757 abkommandiert, mit dem er drei Fahrten absolvierte. Bei der dritten Fahrt wurde er durch einen Granatsplitter verletzt und zum Erholungsurlaub nach Hause geschickt. Diesem Umstand hatte er es zu verdanken, dass er nicht an Bord war, als das U-Boot 757 der deutschen Kriegsmarine versenkt wurde. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges geriet er in englische Gefangenschaft, wurde jedoch 1946 wieder aus der Internierung entlassen. 1947 heiratete Hans Scharr seine Ehefrau Margot, mit der er zwei Kinder hatte.

 

Zur gleichen Zeit übernahm Hans Scharr mit seiner Frau Margot die Gaststätte in der "Langensalzaer Straße". Sie wurde Vereinsgaststätte für viele gottersche Vereine. Er war Mitbegründer des Radsportvereins, des Turnvereins, des Kegeklvereins und gründete ebenfalls mit seinen Brüdern den Fußballverein SC 1918. Weitere Gründungsinitiativen von Hans Scharr war die Etablierung des Karnevalvereins "St. Bock" 1955, sowie eines Spielmannzuges, der später leider wieder aufgelöst wurde.

 

Das gottersche Kulturleben wurde beträchtlich durch die Eröffnung eines Kinosaals aufgewertet, der der Gaststätte bis zur Wende angeschlossen war. Auf dem Saal der Gaststätte "Zur Krone" fanden Disco- und andere Tanzveranstaltungen statt, die von Margots guter Küche und bester Stimmung geprägt waren.

 

Hans Scharr war bis 1968 "Kneiper" im besten Sinne. Dann übergab er die Gaststätte an seinen Sohn Axel. Auch als Rentner war er unermüdlich tätig. Er gründete den Schützenverein und wurde dort ein sehr aktiver Schützenhauptmann. Seine direkte und herzliche Art haben ihm einen guten Ruf im Ort eingebracht. Hans Scharr verstarb im Februar 2004.

 

Sanitätsrat Dr. med. Georg Ziegner  

 

Sanitätsrat Dr. med. Georg Ziegner

 

Immer für alle da zu sein, das war jahrzehntelang die Aufgabe von Sanitätsrat Dr. med. Georg Ziegner, dem Dorfarzt von Großengottern. Auch wenn er schon lange nicht mehr praktiziert, können sich viele Menschen aus Großengottern noch gut an ihren Arzt erinnern. Georg Ziegner wurde am 17.10.1932 in der Nähe von Gotha geboren. Er studierte in Gotha und kam später nach Mühlhausen. Dort wirkte er 17 Jahre als Sportmediziner. 1960 zog er mit seiner Frau Uta und seiner Tochter nach Großengottern. Sie kauften sich ein Haus in der "Bahnhofstraße", in dem sie heute noch leben.

 

In seiner Freizeit spielte er viele Jahre Fußball. Neben Großengottern erstreckte sich sein Wirkungsbereich noch auf die Nachbardörfer Altengottern und Heroldishausen, die, wie Großengottern zuvor, keinen Arzt hatten. Ein Arzt auf dem Dorf ist nicht nur für die medizinischen Probleme seiner Patienten zuständig, er hörte sich auch ihre alltäglichen Probleme an. Diese persönliche Verbindung hat Dr. Ziegner gelebt und sie hat ihn an Großengottern gebunden. Auch die neue Praxis im Ambulatorium, die er mit seinem Team 1978 bezog, hat dazu beigetragen. Nach der Wende konnte Dr. Ziegner eine eigene Praxis beziehen, wo er bis zum Jahr 2000 praktizierte. Nun ist Dr. Ziegner im Ruhestand, den er mit seiner Frau genießt. Nach wie vor war er am Geschehen in seinem Heimatdorf sehr interessiert.

Sanitätsrat Dr. med. Ziegner verstarb am 12.05.2016.

 

Dr. Uta Dörre

  

Dr. Uta Dörre

 

Uta Dörre, geboren am 05.08.1961 in Mühlhausen, besuchte bis zur achten Klasse die Schule in Großbrüchter, ihrem Heimatort. Im Anschluss daran ging sie bis zu ihrem 18. Lebensjahr in ein Internat im Kyffhäuserkreis, um das Abitur zu erwerben. 1980 begann sie ein einjähriges Praktikum zur Studiumsvorbereitung in der orthopädischen Universitätsklinik in Eisenberg. Daran schloss sich das Studium der Humanmedizin an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena an, das sie mit mit dem Diplom abschloss. 1987 begann sie ihre Ausbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin in Jena, Leipzig und Erfurt. Ihre Promotionsarbeit schrieb sie von 1988 bis 1991. Im selben Jahr bestand sie ihre Prüfung zum Facharzt für Allgemeinmedizin.

 

Ihren Wunsch nach einer eigenen, dörflichen Praxis konnte sie in Großengottern verwirklichen. Am 03.09.1991 erhielt sie vom damaligen Bürgermeister Rainer Krumbein symbolisch den Schlüssel zu ihrer Praxis in der "Marktstraße". Im gleichen Haus bezog sie auch ihre Wohnung mit ihrem Mann und ihrem Sohn.

 

R. Krumbein begrüßt die neue Ärztin in Großengottern

 

Bis heute hat Dr. Dörre viele Weiterbildungen erfolgreich abgeschlossen. Fünf Jahre bildete sie sich erfolgreich in der Akupunktur weiter. Alternative Heilmethoden, Neuraltherapie und die Behandlung von Zuckerkrankheiten gehören zu ihren Spezialisierungen. Seit 1996 hat sie darüber hinaus drei Kolleginnen und Kollegen erfolgreich zur Facharztausbildung für Allgemeinmedizin geführt. Viele Patienten sind mit den Leistungen von Frau Dr. Dörre und ihrem Team sehr zufrieden, was sich in der gut besuchten Praxis zeigt.

 

2003 konnte Frau Dr. Dörre ihr neues Haus "Am Hoeg" beziehen. Großengottern ist ihre Heimat geworden, was sich auch darin zeigt, dass sie in den örtlichen Vereinen wie Karnevalsverein, Sportverein oder Förderverein für das Gymnasium aktiv ist.

 

Facharzt für Allgemeinmedizin Dr. Ralf Müller

 

Facharzt für Allgemeinmedizin Ralf Müller

 

Geboren, aufgewachsen und zur Schule gegangen ist Ralf Müller in Zella-Mehlis. Hier legte er auch 1982 sein Abitur ab. Von 1988 bis 1994 studierte er Medizin in Jena. In den darauffolgenden Jahren setzte er seine Ausbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin fort. In der Nachfolge von Dr. Ziegner baute er seine Praxis in Großengottern auf. Sein großer Wunsch Landarzt zu werden, ging damit in Erfüllung. Schnell konnte sich der sympatische Arzt das Vertrauen seiner Mitarbeiter und vieler Patienten erarbeiten. Zweimal wöchentlich hält Ralf Müller eine Sprechstunde in Altengottern ab. Spezialisiert und qualifiziert durch ständige Weiterbildung ist Ralf Müller auf Rückenschmerzen und Chirotherapie. Viele Patienten sind froh, wenn alternative Heilmethoden sie vor einer Operation bewahren.

 

Mit seiner Frau und seinen drei Kindern reist Ralf Müller gern. Er ist sehr an Sport, besonders an Volleyball interessiert. Am Vereinsleben in Großengottern nimmt er regen Anteil. Wie heimisch er sich hier fühlt, ist auch daran zu sehen, dass er sich 2002 in Großengottern ein Haus gebaut hat.

 

Wolfgang Martin  

Wolfgang Martin mit Anette Lehmann

 

Wolfgang Martin wurde am 14.10.1952 in Großengottern geboren. Mit seinem Zwillingsbruder

wuchs er in bäuerlichen Verhältnissen in Großengottern auf. Der elterliche Bauerhof wurde 1960 im Rahmen der Zwangskollektivierung der hiesigen LPG angefügt. 1959 wurde Wolfgang Martin in die gottersche Grundschule eingeschult, besuchte dann hier die POS. Mit dem Abschluss der 10. Klasse begann er eine Lehre zum Agrotechniker in Sundhausen. Nebenbei absolvierte er in drei Jahren das Abitur. 1972 folgten 18 Monate Grundwehrdienst. Nach dem Wehrdienst arbeitete er 1974 -1975 als Traktorist, bis er 1975 sein Studium der Pflanzenproduktion in Halle begann, das er 1979 als Diplomingenieur abschloss. Einen Wirkungsplatz fand er in der LPG Pflanzenproduktion als Brigadeleiter. 1983 beförderten seine fundierten Kenntnisse ihn zum Produktionsleiter. Seit der Wende 1989 gab es grundlegende Veränderungen in der Landwirtschaft. Nach der Bilanz 1990 entschloss man sich, die Genossenschaft zu erhalten und die bis heute bestehende Agrargenossenschaft Seebach zu gründen.1991 wurde Wolfgang Martin ihr Vorsitzender. Mit seinen Mitarbeitern trägt Wolfgang Martin die Verantwortung für etwa 120 Arbeitsplätze und einen ca. 4 Millionen Inventarwert der Agrargenossenschaft. Wolfgang Martin ist Mitglied der FDP und engagiert sich schon seit Jahrzehnten als Gemeindevertreter im Gemeinderat seines Heimatortes. Seit 1963 ist er Mitglied im Geflügelzuchtverein, den er heute als Vorsitzender führt (siehe Bild 2015 "60 Jahre Geflügelzuchtverein"). Er arbeitet in vielen landwirtschaftlichen Fachverbänden mit und engagiert sich als Berater des Fachverbandes des Nationalparks Hainich.

Mit seiner Frau Elke hat er einen Sohn, Andreas, geboren 1982. Nach wie vor bewohnt Wolfgang Martin sein Elternhaus in der "Angerstraße".

 

Joachim Panse  

 

Achim Panse

 

Joachim Panse wurde am 12.08.1943 in Hof Geismar (Hessen) geboren. Nach dem 2. Weltkrieg zog seine Familie 1946 von Bad Wildungen nach Altengottern, wo er 1949 eingeschult wurde. Mit abgeschlossener 8. Klasse wechselte er zur sogenannten "Mittleren Reife", in der man die 9. und 10. Klasse absolvierte. Danach begann er ein Studium zum Grundschullehrer in Eisenach. Diese Ausbildung beinhaltete alle Fächer, von Mathematik bis Musik.

 

Mit 18 Jahren stand der Absolvent des Instituts für Lehreraustbildung schon vor seiner ersten Klasse und unterrichtete an der Polytechnischen Oberschule in Großengottern. Seine Lehrertätigkeit begann am 01.08.1961. Von 1964 bis 1965 war er als Lehrer für Mathematik und Physik in Struth tätig. Danach musste er der allgemeinen Wehrpflicht nachkommen, was zwei Jahre dauerte. Nach dem Wehrdienst heiratete er seine Ehefrau Birgit, ebenfalls Unterstufenlehrerin. Beide arbeiteten bis zur Wende 1989 an der POS Großengottern. Bei der Umstruktuierung der Schule übernahm Joachim Panse das Aufgabengebiet der Planung in der neuen Schulleitung. 1991 wurde die Schule in Grundschule und Gymnasium, bzw. Regelschule geteilt. Joachim Panse wurde Schulleiter der Grundschule Großengottern. Dieses Amt hatte er bis zum Eintritt in sein Rentenalter im Jahr 2006 inne. Joachim Panse kann auf 45 Jahre im Lehramt zurück blicken. Den größten Teil dieser Zeit verbrachte er in Großengottern. Generationen von Schulkindern haben bei ihm die Grundkenntnisse im Lesen, Schreiben und Rechnen und vieles darüber hinaus erworben. Stets arbeitete er eng mit den Eltern zusammen.

 

In seiner 15-jährigen Amtszeit als Schulleiter setzte er sich intensiv für die Einrichtung des Computerkabinetts, die Zusammenführung der Schulen Altengottern und Großengottern und die Zusammenarbeit mit dem Gymnasium ein. Er integrierte die Grundschule in das Leben des Dorfes. Mit unzähligen kulturellen Beiträgen schmückten seine Grundschüler und der Schulchor Feste und Feierlichkeiten des Ortes aus.

 

Heute, im Ruhestand, hält er immer noch Verbindung zur Schule. Er ist Vater von zwei Kindern, reist gern und genießt seinen Garten.

 

Helga Hollerbuhl   

 

Helga Hollerbuhl

 

Helga Hollerbuhl ist am 25.02.1946 in Stadtilm geboren. Hier wuchs sie mit ihrer Schwester auf. Die Liebe zur Musik wurde ihr in die Wiege gelegt. Sie spielt Klavier, Gitarre, Mandoline und Altflöte. Nach dem Abitur 1964 studierte sie an der Hochschule für Musik in Weimar bis 1969. Nach Abschluss des Studiums trat sie im Herbst des gleichen Jahres ihre erste Stelle in Großengottern an. Nach zwei Jahren erhielt sie die Bestätigung zur Lehrbefähigung. Sie arbeitete mit Begeisterung in ihrem Traumberuf.

 

Die Unterrichtsgestaltung war zu DDR-Zeiten durch nur ein Musiklehrbuch mit vorgeschriebenen Liedern und musikalischen Werken begrenzt, was sie aber nicht daran hinderte, ihren Schülern die Schönheit der Musik und ihre tiefe Verbundenheit zu vermitteln. Obwohl das nicht geplant war, ist sie der Schule und dem Ort bis heute treu geblieben. Sie unterrichtete ihre eigenen drei Kinder und hat Chöre und Singprojekte ins Leben gerufen. Am 06.01.1993 gründete Helga Hollerbuhl den Frauenchor Großengottern und arbeitet seit diesem Zeitpunkt als dessen Vereinsvorsitzende.

Heute ist sie in Rente.  Anfangs vermisste sie ihre Schüler sehr, aber heute hat sie keine Zeit mehr dafür. Ehemann, Kinder und fünf Enkel und Urenkel, sowie der Chorgesang sorgen für Abwechslung. Und wenn etwas Zeit ist, schaut Helga Hollerbuhl ab und zu im Gymnasium vorbei, um mit den ehemaligen Kollegen eine Tasse Kaffee zu trinken.

 

Rolf-Sigurd Weiß  

 

Sigurd Weiß

 

Sigurd Weiß wurde am 14.12.1946 in Küllstedt geboren und wuchs in Felchta auf. Hier und in Mühlhausen besuchte er die Schule bis zur 8. Klasse. Nach Abschluss der Schulzeit begann er eine Lehre als Maler. Als er 1970 seine Frau Claudia heiratete, zog er nach Großengottern. Er holte den Abschluss der 10. Klasse nach und schloss seine Meisterausbildung an, die er 1974 mit dem Meisterbrief abschloss.

 

Es folgten mehrere Versuche, sich als Malermeister selbständig zu machen, die aber an den Hürden der DDR-Wirtschaftspolitik scheiterten. Erst 1987 wurde sein Bestreben von Erfolg gekrönt. Der eigene Betrieb gab ihm auch die Möglichkeit, seine beiden Söhne im Malerhandwerk auszubilden. Heute sind auch sie Meister in ihrem Beruf. Sigurd Weiß engagiert sich vielfach im kulturellen und sportlichen Leben der Gemeinde. Er ist langjähriges Mitglied im Karnevalsverein und dort für die künstlerische Gestaltung des Bühnenbildes verantwortlich. Auch im Sportclub 1918 und im SV Creaton ist er Mitglied und unterstützt die Vereine. Zeichen seiner Arbeit sind in ganz Großengottern zu sehen. Hervor zu heben ist die Neugestaltung der Fassade unseres Gymnasiums.

 

Heute tritt Sigurd Weiß beruflich etwas kürzer und teilt sich die Leitung des Malerbetriebes "Weiß und Söhne" mit seinem Sohn Eric. Das gibt ihm Zeit für seine vier Enkel, den Garten und seine zahlreichen Hobbys.

 

Gerald Schmidt   

 

Gerald Schmidt

 

Gerald Schmidt wurde am 05.05.1957 in Mühlhausen geboren. Er hat mit seiner Familie sein ganzes Leben in Großengottern verbracht.  Ab 1963 besuchte er hier die Polytechnische Oberschule bis zur 10. Klasse. Auch seine Ausbildung zum Elektriker absolvierte er in einem gotterschen Betrieb - bei "Elektroschaltelemente Großengottern". Nach der Ausbildung kam der 18-monatige Grundwehrdienst. Mit dem Ziel, sich selbständig zu machen, erwarb er von 1987 bis 1988 den Meisterbrief für die "Instandhaltung für Elektrotechnische Anlagen".

 

Wie bei fast jedem Handwerksmeister in der DDR, erfolgten auf seine Anträge auf Selbständigkeit Absagen. So arbeitete Gerald Schmidt bis zur Wende beim VEB Telelux in Mühlhausen. Nun stellte er erneut einen Antrag auf Gewerbeerlaubnis, die allerdings den Bundesdeutschen Handwerksmeister als Bedingung hatte. Auch diese Hürde nahm Gerald Schmidt von 1990 bis 1991 und so konnte er endlich seinen eigenen Betrieb gründen, der auch ein Ladengeschäft umfasst. Nun existiert der Betrieb im dritten Jahrzehnt und auch sein Sohn ist inzwischen als Meister dabei.

 

Gerald Schmidt sieht seine Verantwortung als hiesiger Unternehmer auch darin, die örtlichen Vereine, Kindergarten und Schulen zu unterstützen.

 

Claudia Weiß     

 

Claudia Weiß

 

Claudia Weiß wurde am 18.05.1952 in Großengottern geboren. Hier besuchte sie die Grundschule und danach die Polytechnische Oberschule bis 1968. Zunächst begann sie eine Ausbildung als Fachverkäuferin, die sie vorzeitig mit Auszeichnung beendete. Bereits mit 18 Jahren, im Jahr 1970 war Hochzeit mit Sigurd Weiß, 1971 wurde der erste Sohn geboren, 1972 der zweite.

 

Nun ergab sich in Großengottern für sie die große Möglichkeit, in ihrem Traumberuf zu arbeiten, nämlich in der Zentralbibliothek des Gemeindeverbandes Großengottern. Um dafür das nötige Rüstzeug zu haben, absolvierte sie ab 1974 erst ihren Facharbeiter für Bibliothekswesen und  anschließend ein Fernstudium für Bibliothekare an der Fachhochschule für Bibliothekare in Leipzig. Beide Ausbildungen schaffte sie mit der Abschlussnote "Sehr gut". Neben ihrem Beruf unterrichtete sie noch einige Jahre Fernstudenten im Fach Kinder- und Jugendliteratur.

 

Nach der Wende sah die Realität für kommunale Bibliotheken anders aus. Sie wurden zur "Freiwilligen Aufgabe" der Kommunen. Großengottern hatte jedoch zu allen Zeiten Bürgermeister und Gemeindevertreter, die eine Bibliothek in der Gemeinde immer als bedeutende und sinnvolle  Einrichtung einstuften. 1994 konnte sogar eine neue Bibliothek, direkt neben dem Gymnasium, bezogen werden. Nun führte Claudia Weiß die gottersche Bibliothek als "Gemeinde- und Schulbibliothek" weiter und es hat sich, auch durch ihre engagierte Arbeit, eine Bibliothek etabliert, die nicht nur Ausleihstelle ist, sondern vielfältige Angebote an Veranstaltungen und Unterstützung für Schulen oder Kindergarten bietet. Im Jahr 2014 konnte Claudia Weiß ihr 40-jähriges Berufsjubiläum begehen. Sie ist im Förderverein "Hornhardtsches Rittergut" und im Förderverein des Gymnasiums aktiv.

 

Im Mai 2015 hat Claudia Weiß das Rentenalter erreicht und nun mehr Zeit, sich um ihre vier Enkel, Haus und Garten und ihren Mann zu kümmern. Einige Stunden in der Woche arbeitet sie jedoch weiterhin in der Bibliothek, um nach wie vor ihren Lesern ein umfangreiches und aktuelles Angebot zu vermitteln.

 

Heinz Zinn  (Ede)

 

Heinz Zinn (Ede)

 

Heinz Zinn wurde am 16. Oktober 1921 in Großengottern geboren, besuchte ab 1928 die hiesige Grundschule und danach die Mittelschule in Mühlhausen mit Abschluss der 10. Klasse. Heinz Zinn erlernte den Beruf des Feinmechanikers.

 

Bereits mit 16 Jahren trat er dem Sportclub 1918 bei, zunächst als leidenschaftlicher Fußballspieler. Im Laufe der Jahre übernahm er andere Funktionen im Verein und war viele Jahre als Vorstandsmitglied tätig. In der schweren Zeit nach dem 2. Weltkrieg erwarb er sich große Verdienste um die Wiederbelebung des gotterschen Fußballs. Auch nach der Wende, als der SC 1918 neu gegründet wurde, war Heinz Zinn immer noch dabei. Sein Interesse und Engagement galt jedoch nicht nur dem Fußball. 45 Jahre wirkte er im Elferrat des Karnevalvereins "St. Bock" mit. Als Ratsmitglied der Gemeindeverwaltung setzte er sich mit dem Mandat der LDPD (FDP) für die Belange der gotterschen Bürger ein.

 

Heinz Zinn, den alle im Dorf nur "Ede" nannten, hat viele Anerkennungen für seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeiten erhalten. 40 Jahre hat er bei der Reichsbahn gearbeitet. Mit seiner Frau Elisabeth hat Ede Zinn zwei Töchter, die beide in Großengottern verheiratet sind und hier leben. 5 Enkel und 9 Urenkel sind bisher seine Nachkommen. Als er erkrankte wurde er bis zu seinem Tod im Jahr 2007 von seiner Familie gepflegt.

 

Sein rieisiges Engagement, allein 70 Jahre im Sportverein, 45 Jahre im Faschingsverein und seine Leistung für die Gemeinde, machen ihn zu einem Vorbild für die jüngere Generation. Sein Humor trug dazu bei, dass auch heute noch viele Leute den von den Fußballern geprägeten Spruch: "Keine Fete ohne Ede" mit ihm verbinden.

 

Ria Krumbein  

Ria Krumbein

 

Ria Krumbein wurde am 19.12.1943 als Ria Bode in Großengottern geboren. Hier besuchte sie auch die Schule. Nach dem Schulabschluss lernte sie Verkäuferin. 1961 heiratete sie Ernst-Dieter Krumbein, mit ihm hat sie einen Sohn und eine Tochter. Mit 40 Jahren besuchte Ria Krumbein erneut die Schule und absolvierte den Abschluss als Industriekauffrau. Es folgte die Tätigkeit beim VEB Obst- und Gemüseverarbeitung Mühlhausen, später Rokofa Großengottern, als Hauptkassiererin. Nach der Wende kam für sie, wie für viele Andere, die Arbeitslosigkeit. Wegen gesundheitlicher Einschränkungen konnte sie auch eine Tätigkeit als Verkäuferin langfristig nicht mehr ausführen.

 

Im Rahmen einer ABM-Stelle im Bereich Frauenarbeit bildete sie sich weiter. Jetzt hatte sie das Rüstzeug, in Großengottern im Jahr 1993 einen Landfrauenverein zu gründen. 23 Frauen fanden sich unter ihrer ehrenamtlichen Anleitung zusammen. Gemeinsam haben sie es geschafft, dass der Landfrauenverein großen Einfluss auf das gesellschaftlichen Leben unseres Ortes hat und nicht mehr wegzudenken ist.. Sie pflegen das regionale Brauchtum, setzen sich für den Erhalt der Umwelt ein, bieten Bildungsveranstaltungen für Grundschüler (gesundes Frühstück oder alte Handarbeitstechniken), bereichern unsere Feste mit selbst gebackenen Köstlichkeiten und vieles mehr. Sie richteten die Heimat- und eine Nähstube ein, renovierten eine leer stehende Wohnung zum Vereinsraum.

 

Für ihre unermüdliche Arbeit wurde Ria Krumbein mit der "Silbernen Biene", einer Auszeichnung des Deutschen Landfrauenverbandes e. V., der von Dr. Süßmut überreicht wurde, geehrt. Heute hat Ria Krumbein den Vorsitz im Landfrauenverein Großengottern abgegeben. Sie ist aber weiterhin kreativ und engagiert sich für die Belange der Frauen unseres Ortes.

 

 

Pfarrer Matthias Cyrus

 

Pfarrer Matthias Cyrus

 

Am 4. Februar 1982 wurde ich in Schönebeck/Elbe geboren. Ich war das erste und blieb auch das einzige Kind meiner Eltern Petra und Ralf. In Schönebeck habe ich zunächst den Kindergarten besucht, dann ab 1988 die Grundschule. Seit 1992 absolvierte ich das Gymnasium im Malzmühlenfeld in Schönebeck, wo ich im Jahr 2002 auch das Abitur ablegte. Anschließend leistete ich meinen Zivildienst im Kreiskrankenhaus Schönebeck. Am 1. Oktober 2003 begann ich das Studium der Theologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, welches ich am 8. Februar 2009 mit der Diplomprüfung abschließen konnte. Im September desselben Jahres wurde ich ins Vikariat aufgenommen, das mich zuerst nach Langewiesen und schließlich nach Ilmenau führte. Im November 2011 konnte ich diese zweite Ausbildungsphase erfolgreich mit dem Zweiten Theologischen Examen abschließen und wurde am 1. April 2012 von Landesbischöfin Junkermann ordiniert. An diesem Tag begann auch mein Dienst in Großengottern und Altengottern zunächst auf Probe, ab Mai 2015 dann wirklich als 45. Evangelischer Pfarrer von Großengottern.

 

Der Pfarrberuf war für mich sicher nicht selbstverständlich vorgezeichneter Weg. Meine Eltern, die leider beide schon verstorben sind, hatten selbst schon keine Beziehung zur Kirche mehr. Durch andere Personen bin ich jedoch auf die Kirche aufmerksam geworden. In der Gemeinde, in der ich meine Heimat fand, St. Jakobi zu Schönebeck, habe ich auch Menschen getroffen, die mich in meinem Glauben sehr geprägt haben. Zuerst zu nennen ist da unser damaliger Pfarrer Johannes Schulz, von dem ich am 29. März 1997 auch die Taufe empfangen durfte. Die Mitarbeit in der Kirchengemeinde machte mir viel Spaß. Auch die Kirchenmusik war für mich lange ein wichtiger Teil meines Lebens. Diese zu meinem Beruf zu machen war jedoch nicht erfolgreich. So kam ich zum Studium der Theologie.

 

Dieser Weg erwies sich als der ganz und gar Richtige. Das habe ich in meinem Dienst zunächst im Vikariat und dann als Pfarrer in Großengottern immer gespürt. Wichtig für den Dienst und auch für die Kirchengemeinden hier in Großengottern ist mir zuerst, dass ich mit den Menschen im Ort mitleben kann, was mir auch gut ermöglicht wird. Ich verstehe mich weniger als der „Herr Pfarrer“, der von oben schauend die Gemeinde regiert, sondern vielmehr als jemand, der mit seinem Wissen und Können mit Menschen Gottes Spuren in ihrem Leben sucht. Das kann ganz unterschiedlich aussehen: Gern feiere ich Gottesdienst und freue mich auch, wenn Menschen für sich oder ihre Kinder Gottes Segen erbitten; aber Krabbelgruppe und Frauenkreis, Musik und vieles andere mehr gehören dazu. Ich freue mich, wenn Menschen Gott erfahren können, so möchte ich auf Gottes Zuwendung hinweisen, wenn ich, etwa auch bei Besuchen, mich den Menschen hier im Dorf zuwende.


Am Sonntag Exaudi, dem 17. Mai 2015, konnte ich nach meinem Probedienst nun auch die Pfarrstelle Großengottern übertragen bekommen und freue mich auf weitere neue Erfahrungen mit den Gotterschen.

 

Veronika Klein

 

Veronika Klein

 

Das Licht der Welt erblickte ich, Veronika Klein, geborene Welter, am 10. April 1946 in Großengottern, wie früher üblich bei einer Hausgeburt. s muss so beschwerlich für meine Mutter gewesen sein, dass sie beschloss, mich als Einzelkind aufwachsen zu lassen. Nach dem Besuch des Kindergartens wurde ich 1952 in der Grundschule Großengottern eingeschult. Eltern und Großeltern gingen davon aus, dass ich einmal den kleinbäuerlichen Betrieb übernehme. Meine Mutter, in ihrer Weitscht, ließ mich aber zunächst die 10. Klasse an der POS Großengottern abschließen. Der erzwungene Eintritt meiner Eltern in die LPG ersparte mir die Tätigkeit in der Landwirtschaft, mit der ich mich zwar heute noch verbunden fühle, aber doch nicht als mein Betätigungsfeld sehen konnte.

 

Nach Abschluss der 10. Klasse absolvierte ich eine dreijährige Berufsausbildung mit Abitur im VEG Saatzucht Erfurt. Hier reifte in mir der Wunsch, Lehrerin zu werden. Die Aufnahmeprüfung wurde bestanden und von 1965 bis 1969 studierte ich an der Pädagogischen Hochschule in Mühlhausen Lehramt für die Fächer Biologie und Chemie.

 

Es war ereignisreich, dieses Jahr 1969!  Zunächst schloss ich im März die Ehe mit Siegfried Klein, kurze Zeit später wurde unsere Tochter Antje geboren. Ich beendete mein Studium und begann im gleichen Jahr meine Tätigkeit als Lehrerin in der Hilfsschule Bad Langensalza.

1970 wurde an der POS Großengottern eine Stelle in meiner Fachrichtung frei. Obwohl für 2 Jahre verpflichtet, setzte ich mit Kündigung drohend, meine Versetzung nach Großengottern durch. Später wurde ich Oberlehrer und Studienrat - ohne SED-Mitgliedschaft. Mein Mann wünschte sich einen Sohn, diesen Wunsch erfüllte ich ihm 1976 mit der Geburt unseres Sohnes Christoph.

 

Die Wende 1989 brachte viele - auch berufliche - Veränderungen. Aus der POS "Julius Fucik" wurde das Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium, an dem ich bis Ende meiner Tätigkeit im Februar 2006 den Schülern hoffentlich viel beigebracht habe. Meine Berufswahl habe ich nie bereut. Es ist schon etwas Besonderes, junge Menschen auf einem sehr prägenden Lebensabschnitt zu begleiten.

 

So ist es eigentlich nicht verwunderlich, dass mir zu Beginn meines Ruhestandes die Schule sehr gefehlt hat. Inzwischen habe ich so viele Betätigungsfelder, dass ich schon manchmal selbst etwas zu kurz komme. Da ist mein kleines Familienunternehmen mit 5 Enkelkindern, die Arbeit im Förderverein "Spittel e. V." und ein Hobby, für das mich mein Mann begeistert hat - die Hobby-Filmerei.

 

Inzwischen haben wir neben vielen Filmen für Familie und Freunde den Film "Großengottern im Wandel der Zeiten", "Großengottern - die Festwoche" und "150 Jahre Schule in Großengottern" gedreht. Ein lezter Film "Großengottern im Wandel der Zeiten Teil 2", zu dem schon einiges an Filmmaterial vorliegt, soll Jahrmarkt 2016 zur Aufführung kommen.